Eine kleine Dorfchronik im Gründungsjahr 1956
Die Gemeinde Eßlingen zählte 270 Einwohner, davon etwa 35 Heimatvertriebene aus Ostpreußen. Mehrere Millionen Deutsche mussten damals ihre Heimat in den Ostgebieten verlassen. Die Landflucht hatte zugenommen, so dass die einheimischen Landwirte sich maschinell einrichten mussten.
Damaliger Maschinenpark:
16 Traktoren,
8 Kleinmäher,
4 Einachsschlepper,
3 Personenwagen,
27 Motorräder,
1 Motorroller,
4 Kabinenroller,
8 Mopeds.
Vor dem 2. Weltkrieg hatten 6 – 8 Arbeiter einen auswärtigen Arbeitsplatz, 1956/1957 waren es bereits 56 Personen beiderseitigen Geschlechts mit einem Arbeitsplatz überwiegend in Tuttlingen. Die Preise stiegen enorm, man befürchtete eine Geldentwertung. Ein Reisschlag kostete von 1 Mark bis 126 Mark.
Die Ortschaft bekam durch die Um- und Neubauten ein besseres Aussehen. Im Jahr 1956 wurden zwei Wohnhäuser durch Konrad Münch – Nikolauschke und Fritz Häffner erbaut. Ökonomieanbauten gab es bei Josef Bertsche und August Speck. Renovierungen an Häusern wurden durchgeführt bei Emil Fuchs, Karl Speck, Xaver Biehler und am Rathaus. Im darauffolgenden Jahr baute Erhard Biehler ein Haus im Malatzäcker. Der Kaufpreis für das Baugelände betrug 2,50 Mark pro m².
Damals war das Leben sicherlich in vielerlei Hinsicht schwieriger und mühseliger als heute. Trotzdem hatten Karl Speck, Hubert Schorpp und Julius Biehler den Gedanken, in einer Ortsgruppe dem Schwäbischen Albverein beizutreten und luden am 07. Januar 1956 die Eßlinger Einwohner ins Gasthaus Krone ein. Dort wurde mit 22 Personen die Gründungsversammlung für den 14. Januar 1956 im Gasthaus Adler festgelegt.
Zu der Gründungsversammlung am 14. Januar 1956 im Gasthaus Adler begrüßte Karl Speck ca. 40 Personen aus Eßlingen und eine Abordnung der Ortsgruppe Seitingen mit dem damaligen Vertrauensmann Karl Müller, welche sich bereit erklärt hatte, die Ortsgruppe Eßlingen zu unterstützen. Die Versammelten wurden über die Rechte und Pflichten des Vereins unterrichtet, sowie über Sinn und Zweck des Vereins aufgeklärt. Ferner übernahm auch die Ortsgruppe Seitingen die Patenschaft der neuen Ortsgruppe Eßlingen.
Nun wurden die Mitgliederbeiträge wie folgt festgelegt:
Erwachsene: 4,50 DM (Verband 3,70 DM – Ortsgruppe 0,80 DM)
Jugendliche: 2,50 DM (Verband 2,00 DM – Ortsgruppe 0,50 DM)
Es folgte die Aufnahme der Mitglieder, nachdem sich jeder einen Einblick verschaffen konnte. Als Gründungsmitglieder wurden für die Ortsgruppe Eßlingen aufgenommen:
Orginalauszüge aus dem Protokollbuch über die ersten Mitglieder vom 14. Januar 1956 1. Karl Speck, 2. Hubert Schorpp, 3. Albrecht Speck, 4. Wolfram Fuchs, 5. Karl Biehler, 6. Julius Biehler, 7. Otto Speck
8. Eberhard Willmann, 9. Lothar Gönner, 10. Lore Fehrenbach, 11. Karl Aberle, 12. Edmund Biehler, 13. Richard Biehler, 14. Fritz Bertsche, 15. Ludwig Bertsche, 16. Rudolf Brusenbach, 17. Erika Butschle, 18. Helga Bandurski, 19. Irmgard Bandurski, 20. Josef Emminger, 21. Gerhard Fuchs, 22. Waltraud Fuchs, 23. Karl Fuchs, 24. Monika Kefer, 25. Gretel Kefer, 26. Gisela Kefer, 27. Nathalia Kefer, 28. Reinhold Kefer, 29. Werner Kefer, 30. Anna Münch, 31. Wilhelm Münch, 32. Günter Nikolauschke, 33. Marta Kunz, 34. Martina Reisle, 35. Wolfgang Speck, 36. Egon Fehrenbach, 37. Rosa Klaiber, 38. Anna Brusenbach, 39. Valentin Gönner
Nach der Mitgliederaufnahme folgte die Wahl der Auschussmitglieder, die sich wie folgt zusammensetzte:
1. Karl Speck = Obmann (Vertrauensmann), Naturschutz- und Wanderwart
2. Hubert Schorpp = Naturschutz- und Wegewart
3. Wolfram Fuchs = Forst- und Naturschutzwart
4. Karl Biehler = Schriftführer
5. Julius Biehler = Rechner
6. Albrecht Speck = Stellvertretender Obmann
7. Otto Speck = Ausschussmitglied
8. Eberhard Willmann = Ausschussmitglied
9. Lothar Gönner = Ausschussmitglied
10. Lore Fehrenbach = Ausschussmitglied
Ausklang der Gründungsversammlung im Orginal aus dem Protokollbuch vom 14. Januar 1956: